Forstaxt mit Namensgravur
Werner Wernecke (Mitte), der Leiter des Forstlichen Bildungszentrums Weilburg, überreichte den beiden Klassenbesten Lukas Homann und Jessica Schmidt als Anerkennung für ihre Leistungen eine Forstaxt mit Namensgravur.

Die Jahrgangsbesten erhielten Äxte überreicht

Der große Saal des Hauses „Lärche“ war gut gefüllt, als 33 „frischgebackene“ Forstwirte aus ganz Hessen im Beisein ihrer Angehörigen, Freunde, Ausbilder und Lehrer am Forstlichen Bildungszentrum (FBZ) Weilburg nach bestandener Prüfung verabschiedet wurden. An den Feierlichkeiten nahmen auch Helmut Seitel, der Regionalleiter Süd von Hessen-Forst, die Mitglieder des Prüfungsausschusses sowie Vertreter der Wilhelm-Knapp-Schule Weilburg, mit der das FBZ im Rahmen der Forstwirtausbildung kooperiert, teil.

Vor dem überdimensionalen Plakat einer Landschaftsfotografie, das ein naturnahes Ambiente vermittelt, begrüßte Werner Wernecke, der Leiter des Forstlichen Bildungszentrums Weilburg, die Prüflinge und die zahlreichen Gäste im Haus „Lärche“ und moderierte souverän den Programmablauf. Er gratulierte den Absolventinnen und Absolventen zu ihrem erfolgreichen Abschneiden und lobte deren Leistungen, durch die sie für verantwortungsvolle Aufgaben prädestiniert seien. Es sei ein besonderer Jahrgang, der verabschiedet werde, denn die Auszubildenden hätten außergewöhnlich gut abgeschnitten und selbst in schwierigen Prüfungssituationen ihre Kompetenz und Leistungsfähigkeit unter Beweis gestellt. Und so verwundert es auch nicht, dass allein elfmal, da heißt bei einem Drittel der erfolgreichen Absolventinnen und Absolventen, als Endnote eine Eins vor dem Komma steht.

„Sie haben einen Beruf gewählt, dessen Tätigkeiten eine breite Palette umfassen, die weit in unsere Zukunft reichen und sich auf sie auswirken.“ Helmut Seitel, der Regionalbeauftragte von Hessen-Forst, stellte die Bedeutung der Arbeit des Forstwirts für unser Ökosystem und damit auch für zukünftige Generationen in den Blickpunkt seiner Ansprache. Aber Forstwirt sei auch ein gefährlicher Beruf, bei dem Verantwortungsbereitschaft und der Sicherheitsaspekt von zentraler Bedeutung sind, mahnte Helmut Seitel.

„Sie dürfen mit Recht stolz auf Ihren Erfolg sein. Innerhalb von drei Jahren haben Sie Ihre Ausbildung zur Forstwirtin und zum Forstwirt erlangt. Sie haben mit Ihrer Ausbildung den Grundstein Ihrer beruflichen Karriere gelegt.“ Seitens der Wilhelm-Knapp-Schule Weilburg gratulierte Abteilungsleiterin Doreen Große-Riedel den jungen Absolventinnen und Absolventen zur bestandenen Prüfung. „Egal welchen Weg Sie zukünftig einschlagen, Ihre Berufsausbildung, die Erfahrungen, die Sie gemacht haben, die Werte und Normen die vermittelt wurden und das Wissen, das Sie erlangt haben, kann Ihnen keiner mehr nehmen. Dies wird sich – wie die Jahresringe in den Bäumen – in Ihrem Gehirn einspeichern“, führte Doreen Große-Riedel weiter aus. Bezugnehmend auf den Arbeitsbereich der Forstwirtinnen und Forstwirte forderte sie die Anwesenden auf sich im Geiste einen Baum vorzustellen bzw. zu malen. Es handele sich dabei um ein psychologisches Testverfahren, den sogenannten „Baumtest“ nach Dr. Charles Koch, das sowohl in der Heilpädagogik für Kinder und Jugendliche als auch bei Bewerbungsverfahren eingesetzt werde, teilte die Abteilungsleiterin mit. Dabei stehe der Aufbau des Wurzelwerks für die Triebe, der Stamm für die Emotionalität und die Krone für kognitive Fähigkeiten. Je nach Gestaltung des gemalten Baumes könnten daraus unterschiedliche Schlüsse gezogen werden, erläuterte Doreen Große-Riedel anhand bildlicher Darstellungen. „Mögen Ihre Bäume wachsen und sich entwickeln“, war ihr abschließender Wunsch für die Zukunft der jungen Forstwirtinnen und Forstwirte.

„Sie haben unter schwierigen Prüfungsbedingungen außerordentlich gute Ergebnisse erreicht“, lobte Martin Hennemuth als Vertreter des Gesamtpersonalrats und Mitglied des Prüfungsausschusses die Prüfungsergebnisse der Absolventinnen und Absolventen und fügte hinzu, dass dieser Erfolg auch den Unterrichtenden und den auszubildenden Institutionen zuzuschreiben sei. Abschließend wünschte Martin Hennemuth den jungen Forstwirtinnen und Forstwirten unfallfreies Arbeiten und brachte seine Hoffnung zum Ausdruck, viele der Prüflinge in ein paar Jahren wiederzusehen, wenn Sie ihre Meisterprüfung ablegen.

Dankesworte, aber auch nachdenkliche Anmerkungen, standen im Zentrum der Ansprache von Christian Reiter, der als Arbeitslehrer am FBZ und amtierender Vorsitzender des Prüfungsausschusses federführend für die Organisation und Durchführung der Prüfungen verantwortlich war. Er dankte den Prüflingen für deren Disziplin während der Ausbildung und bei den Prüfungen ebenso wie den Mitgliedern des Prüfungsausschusses für ihren Einsatz. Insbesondere lobte er die zwischenmenschliche Gemeinschaft in den beiden Klassen und deren Solidarität untereinander. Die Prüfungen hätten in diesem Jahr unter erschwerten Bedingungen stattgefunden. So musste die Pflanzprüfung kurzfristig aufgrund von Frost verschoben werden und die Holzernteprüfung fand nach einem stürmischen Frühjahr im sogenannten Windwurf (Auswirkungen von Sturmschäden) statt. Auch wenn letztendlich nicht alle das Ziel erreicht hätten, seien die Leistungen – gerade unter den erschwerten Bedingungen – außergewöhnlich gewesen, betonte der Prüfungsausschussvorsitzende. „Passt im Wald auf Euch auf“, gab Christian Reiter den Prüflingen abschließend mit auf den Weg.

Bevor die Forstwirte ihre Abschlussurkunden und -zeugnisse erhielten nutzten Werner Wernecke und Christian Reiter noch die Gelegenheit, um Fabian Deuter und Viktoras Sakalauskas zu verabschieden. Die beiden Forstwirte waren die Jahrgangsbesten des vorangegangenen Forstwirtjahrgangs und hatten anschließend einen Einjahresvertrag am FBZ erhalten. Nach dieser Tätigkeit verlassen beide nun das FBZ, um andere Aufgaben zu übernehmen und sich weiter zu qualifizieren. Für ihren Einsatz und ihre Verdienste erhielten sie nostalgische Holzfällersägen mit Widmungen überreicht.

Im Anschluss überreichten Werner Wernecke und Oberstudienrat Klaus Keilich, der in den beiden Abschlussklassen seitens der Wilhelm-Knapp-Schule als Klassenlehrer fungierte, den Absolventinnen und Absolventen die Prüfungszeugnisse, Forstwirturkunden sowie das Europäische Motorsägenzertifikat der höchsten Stufe. Den beiden Klassenbesten, Jessica Schmidt, die gleichzeitig mit ihrem Notendurchschnitt von 1,28 auch als Jahrgangsbeste abschnitt, und Lukas Homann (Durchschnittsnote 1,5) überreichte Werner Wernecke als Anerkennung eine Forstaxt mit persönlicher Namensgravur.

Als neue Forstwirte wurden verabschiedet: Linus Abel (Fritzlar), Nils Ahäuser (Weilburg), Michelle Bechtel (Roßdorf), Torben Benner (Villmar-Falkenbach), Paul Rudolf Berger (Offenbach), Frederik Christmann (Frankenberg), Eric Feulner (Heidenrod), Nils Fiedler (Großkrotzenburg), Selina Flohr (Kassel), Leonard Frank (Hessisch Lichtenau), Maximilian Guckes (Hohenstein), Lukas Homann (Altenstadt), Louis Höser (Hamm), Max Hüppe (Waldeck-Netze), Patrick Jost (Schöffengrund-Niederquembach), Dennis Kaes (Runkel-Eschenau), Christoph Langhammer (Heringen), Alexander Litzius (Wiesbaden), Louis Löffelbein (Münster), Alina Lustermann (Hohenstein), Maximilian Müller (Witzenhausen), Lukas Nebhuth (Greifenstein), Sebastian Niebler (Viernheim), Niklas Ofenstein (Offenbach-Bürgel), Paul Pfeiffer (Laubach-Freienseen), Jessica Schmidt (Fürth), Marius Schubert (Edermünde), Til-Nicolai Schulz (Raunheim), Jens Stangl (Langenselbold), Julian Stremme (Gilserberg-Schönstein), Alisa Stremmel (Dietzhölztal), Tim Wever (Twistetal-Mühlhausen), Jan Fiddy Winkelhake (Bad Eilsen).

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