Wenn die Berufswahl für Jugendliche ansteht, dann fällt die richtige Entscheidung oft nicht leicht. Sie wissen nicht so recht, ob sie lieber studieren möchten oder erst einmal einen Beruf erlernen sollen. Weiter lernen oder gleich Geld verdienen? Vielleicht erst einmal eine Auszeit nehmen und bei einem Auslandsaufenthalt Erfahrungen sammeln?
Um die Schülerinnen und Schüler des beruflichen Gymnasiums (BG) und der Fachoberschule (FOS) der Wilhelm-Knapp-Schule (WKS) Weilburg bei der Suche nach Antworten auf ihre Fragen rund um die Zeit nach ihrem Abschluss zu unterstützen und ihnen die Chance zu bieten, sich über verschiedene Wege, die anschließend eingeschlagen werden können, zu informieren, fand ein Berufsinformationsnachmittag statt, der von der Weilburger Lehrerin Maike Hahling in Zusammenarbeit mit ihren Kollegen Kristin Weller und Pascal Brühl bestens organisiert wurde.
Schulleiterin Dr. Ulla Carina Reitz konnte gemeinsam mit Maike Hahling in der voll besetzten Aula der Wilhelm-Knapp-Schule elf Referenten begrüßen, die über verschiedene Berufs-, Studien- und Weiterbildungsbereiche informierten. Unter dem Motto „Schüler fragen – Profis antworten“ hatten die Schülerinnen und Schüler des BG und der FOS nach der allgemeinen Einführung Gelegenheit, sich in Kleingruppen von den Referenten intensiv beraten zu lassen, die in persönlichen Gesprächen alle offenen themenspezifischen Fragen bereitwillig beantworteten.
Das vielfältige Angebot reichte von der Ausbildung bei der Polizei, Ausbildungs- und Arbeitsmöglichkeiten in unterschiedlichen handwerklichen und technischen Berufen über verschiedene Studiengänge oder ein Bachelor-Studium an der WKS bis hin zum dualen Studium.
Sebastian Maaß, ein Schüler der Jahrgangsstufe 13. Klasse des BG, absolvierte in den Sommerferien ein zweimonatiges Praktikum als Schiffsmechaniker und wird ab August 2017 eine Lehre in diesem Beruf bei der Hapag-Lloyd AG beginnen. Der Gymnasiast berichtete über seine Erfahrungen im Praktikum und stellte den Beruf des Schiffsmechanikers mit anschließenden Berufs- und Studienmöglichkeiten vor.
Vom Millionär zum Tellerwäscher oder vom Tellerwäscher zum Berufschullehrer ohne Millionen, aber mit Spaß bei der Arbeit? Alles ist möglich. Unter dem Motto „Berufsschullehrer auf Umwegen“ informierte Amir Eftekhari, der sich gerade als Referendar im Vorbereitungsdienst zum Lehrer befindet, über seinen Schul- bzw. Berufsweg, der alles andere als geradlinig vonstattenging.
„Arbeiten im Krankenhaus – mehr als nur ein Beruf!“, war der Titel des Vortrags in dem Ausbildungsleiter Elmar Frink und Alexandra Lis, eine Studentin im „Pflege- und Casemanagement“, die Tätigkeit im Krankenhaus vorstellten, die zugleich spannend als auch abwechslungsreich ist. Dabei können eine Vielzahl von verschiedenen Berufsfeldern und Entwicklungsperspektiven ergriffen werden. Die Referenten informierten nicht nur über die Ausbildung in der Gesundheits- und Krankenpflege sowie anderen Pflegeberufen, sondern auch über die Studiengänge Pflegepädagogik, Medizinpädagogik und Pflegemanagement.
„(F)ABI und dann … ?“ – ob Berufsausbildung im dualen System, Studium an einer Universität oder Fachhochschule oder eine weitere Laufbahn an der WKS. Nach dem Erwerb der (Fach-)Hochschulreife ist einiges möglich. Johanna und Sophia Fuchs, zwei ehemalige Schülerinnen der Fachoberschule an der WKS berichteten über ihren Karriereweg.
Ausbildung und Studium zur gleichen Zeit, auch das ist realisierbar. Dorothea Schelke, Koordinatorin und Dozentin des Studienzentrums der Fachhochschule des Mittelstandes (FHM) an der Wilhelm-Knapp-Schule, berichtete über die Kooperation der WKS mit der FHM Bielefeld und die damit verbundene Möglichkeit, einen akademischen Bachelor-Abschluss (Bachelor of Arts und Bachelor of Science) am Studienzentrum der WKS berufsbegleitend in Teilzeitform zu erwerben.
„Arbeiten in der Steuerverwaltung – ein Beruf mit Zukunft!“ war die Überschrift des Vortrags von Natascha Gresser und Maximilian Altstadt, die als Mitarbeiter der hessischen Finanzverwaltung über ein duales Studium zum „Diplom-Finanzwirt“ informierten. „Egal ob Schulen, Straßen, Kindergärten, Schwimmbäder oder Theater – ohne unsere Arbeit wäre das alles nicht möglich. Wir sorgen dafür, dass Dein Land und Deine Stadt genügend Geld zur Verfügung haben, um all das zu finanzieren, was für viele von uns selbstverständlich geworden ist.“ Wer Lust habe, sie bei dieser Arbeit zu unterstützen, für den sei ein duales Studium, kombiniert mit einer praxisnahen Ausbildung im Finanzamt und anschließenden interessanten und guten beruflichen Perspektiven genau richtig, warben die beiden Referenten.
„Ein Verkehrsunfall auf der Hauptstraße, ein Drogenfund am Bahnhof, illegal entsorgter Giftmüll, eine Großdemonstration und eine entlaufene Katze: All das kann bald auf Ihrem Dienstplan stehen, wenn Sie sich für eine Ausbildung bei der Polizei entscheiden.“ Unter dem Titel „Der Polizeiberuf – ein spannendes und abwechslungsreiches Aufgabenfeld“ informierte Kriminaloberkommissarin Melanie Göttlich über die Einstellung in den gehobenen Polizeidienst und das Studium zum Bachelor of Arts Schutz- / Kriminalpolizei.
„Provadis – ein Unternehmen, viele Möglichkeiten“: Mit über 40 Ausbildungsberufen in vier großen Fachbereichen ist Provadis der größte Ausbildungsbetrieb in Hessen. Ob in naturwissenschaftlich-technischen Berufen oder im kaufmännischen Bereich, von Produktion/Technik über Labortechnik und Informatik bis hin zu kaufmännischen Berufen ist alles möglich. Georg Dinca, der Schulkoordinator bei Provadis im Industriepark Höchst, stellte die Ausbildungsmöglichkeiten bei Provadis vor und informierte über Weiterbildungs- und Studienmöglichkeiten.