Der ehemalige Richter ist Vorsitzender des Vereins „Bilbassi“

Albert Pantle, der Vorsitzende des Vereins „Bilbassi e. V.“ – ein Verein zur Unterstützung senegalesischer Kinder – informierte Schüler aus der Jahrgangsstufe 11 des beruflichen Gymnasiums der Wilhelm-Knapp-Schule (WKS) Weilburg über seinen Einsatz in Afrika und insbesondere über die Arbeit des Vereins im Senegal. Im Rahmen des Religionsunterrichts haben sich die Gymnasiasten gemeinsam mit ihrer Religionslehrerin Jutta Ochsenfeld-Ruck in einer Projekteinheit mit der Fragestellung beschäftigt: Wie können wir unseren Lebensraum ökologisch verträglich, ökonomisch sinnvoll und sozial gerecht gestalten und was bedeutet christliche Verantwortung in diesem Zusammenhang. Einig waren sich die Schüler darin, dass zum Erreichen einer sozialen Gerechtigkeit in bestimmten Teilen der Erde Hilfe notwendig sei. Aber wie und wie richtig helfen? – Diese Frage war nicht so einfach zu beantworten. Hierzu konnte Albert Pantle jedoch einige Antworten liefern. Er berichtete darüber, wie der Verein „Bilbassi“ den Bau eines Kinderkrankenhauses im Senegal umgesetzt hat.

Der ehemalige Richter am Landgericht erläuterte, woher der Vereinsname stammt: Bilbassi ist ein kleiner Ort am Senegalfluss, der die Grenze, zwischen Mauretanien und dem Senegal bildet. Dort haben sich während ethnisch motivierter Grenzscharmützel Ende der 1980er Jahre politisch gemäßigte Kräfte beider Konfliktparteien zusammengesetzt und die Auseinandersetzungen beendet. Seither steht Bilbassi als Synonym für „Wo sich die Vernünftigen trafen“. Auch in dem Krankenhaus „Billbassi“, das der Verein gebaut hat, treffen sich die Vernünftigen, nämlich auf der einen Seite die Einheimischen, die von der Sorge um die Gesundheit ihrer Kinder umgetrieben werden, und auf der anderen Seite die Mitteleuropäer, die Gebäude und Gerätschaften zur Verfügung stellen und damit die Voraussetzungen für eine wirkungsvolle medizinische Versorgung schaffen. Das Prinzip nach dem der Verein arbeitet lautet: „Hilfe zur Selbsthilfe“.

Die kindermedizinische Abteilung arbeitet unter der Leitung des einheimischen Kinderarztes Dr. Adama Hamady Diop, der die medizinische und betriebswirtschaftliche Verantwortung trägt und sicherstellt, dass Kinder aufgenommen werden, deren Eltern sich die medizinische Versorgung nicht leisten können. 2008 konnte das Krankenhaus um eine chirurgische, radiologische und gynäkologische Station erweitert werden.

Durch dieses Projekt werden aber auch ein Behindertenzentrum und ein Waisenhaus sowie die Herzoperationen von senegalesischen Kindern in Deutschland und die Ausbildung von Pflegepersonal unterstützt.

Der lebendige Bericht von Albert Pantle machte zum einen deutlich, wie viele Hürden man nehmen muss, um sinnvoll zu helfen, zum anderen aber auch , wie viel engagierte Mitstreiter sich finden und wie viel ermutigende und dankbare Erfahrungen man auf diesem Weg machen kann. Aufmerksam hörten die Weilburger Schüler den interessanten Ausführungen des Vereinsvorsitzenden zu und nutzten schließlich noch die Gelegenheit zahlreiche Fragen zu „Bilbassi“ und dem Hilfsprojekt zu stellen.

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