42 Schülerinnen und Schüler der Wilhelm-Knapp-Schule (WKS) Weilburg besuchten zwei Tage lang die Technische Hochschule Mittelhessen (THM), um dort im Rahmen der speziell für sie angebotenen umwelttechnischen Feld- und Labortage einen Einblick in praktische Untersuchungsmethoden der Umwelttechnik zu erhalten. Die Schülerinnen und Schüler gehören zum beruflichen Gymnasium der WKS und besuchen dort die beiden Klassen der Jahrgangsstufe 11 der vor einem Jahr neu installierten Fachrichtung Umwelt.
Das inhaltliche und organisatorische Programm für die umwelttechnischen Feld- und Labortage wurde von den Lehrenden des Studiengangs Umwelt-, Hygiene- und Sicherheitstechnik an der THM entwickelt und schülergerecht aufgearbeitet. So besuchten die Schülerinnen und Schüler an den beiden Praxistagen nacheinander die drei Lernstationen „Bodenbildende Faktoren entlang eines Hangabschnitts“, „Veränderung der Wasserqualität bei Durchlaufen einer Bodenpassage“ und „Strömungstechnische Versuche“. In den Lernstationen führten sie unter Anleitung der Professoren Harald Platen und Harald Weigand sowie deren Mitarbeitern selbstständig Versuche durch, werteten diese anschließend schriftlich aus und besprachen ihre Ergebnisse und Erkenntnisse. Dabei erfuhren sie neben den praktischen Methoden aus der Umwelttechnik auch etwas über die besonderen Lernbedingungen an der THM, mit ihrem hohen Maß an Anwendungsorientierung.
Veranstaltet wurden die beiden umwelttechnischen Feld- und Labortage – so der Arbeitstitel dieser Veranstaltung – im Rahmen des Kooperationsvertrages, der im April diesen Jahres zwischen der Hochschule und der Weilburger Berufschule abgeschlossen wurde.
Die Kooperation kam dadurch zustande, dass der Tutor der ersten „Umweltklasse“ an der WKS – Oberstudienrat Andreas Bader – selbst vor vielen Jahren an dieser Hochschule die Fachrichtung Umwelt- und Hygienetechnik studierte. Was lag da näher, als den Kontakt zur THM aufzunehmen, um von der Erfahrung und der anwendungsorientierten Lehre an dieser Hochschule, welche ihn bereits als Student faszinierte, zu profitieren? Bereits vor drei Jahren, noch während der Vorbereitungszeit zur Einführung der neuen Fachrichtung im beruflichen Gymnasium der WKS, hatten Diplom-Ingenieurin Gisa von Marcard, Prof. Dr. Harald Platen und Prof. Dr. Harald Weigand von der Fachrichtung Umwelt-, Hygiene- und Sicherheitstechnik die Idee der neuen Schulform interessiert aufgegriffen und die Kooperation in die Wege geleitet. Diese drei Mitarbeiter der THM waren es auch, die mit großem Engagement die beiden umwelttechnischen Feld- und Labortage mit den drei Lernstationen für die Schüler geplant und vorbereitet haben.
„Die Kooperation mit der THM ist für uns ein wahrer Segen. Durch dieses Angebot haben unsere Schüler die Möglichkeit, interessante und vor allem selbst durchgeführte Untersuchungen zu erleben. In einer Schule ist das in dieser Qualität, u. a. wegen begrenzter Ausstattungsmöglichkeiten, nicht möglich. Das eröffnet vollkommen neue Eindrücke und Einblicke. Nicht zuletzt auch auf Grund der Kooperation mit der THM konnten wir die Schülerzahlen in der neuen Fachrichtung Umwelt an unserer Schule um fast 60 % gegenüber dem ersten Jahrgang steigern“, ist Andreas Bader, der zusammen mit Dr. Helmut Löhn in der neuen Fachrichtung den Leistungskurs Umwelttechnik unterrichtet, überzeugt. Aus THM Sicht bietet das gemeinsame Arbeiten im Feld und Labor die Gelegenheit den Schülerinnen und Schülern die Arbeitsweisen und Anforderungen erfahrbar zu machen, die an zukünftige Studierende gestellt werden. Auf der Ebene der Lehrenden wird ein nachhaltiger Austausch über Lehr- und Lernmethoden initiiert und man kann sich beispielsweise auf Standards verständigen.