Freisprechungsfeier in der Aula der WKS
Freisprechungsfeier in der Aula der WKS

Feierliche Freisprechung in der Wilhelm-Knapp-Schule Weilburg

Zwölf Metallbauer und Feinwerkmechaniker sowie 24 Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik (SHK) erhielten in einer gemeinsamen Freisprechungsfeier in der voll besetzten Aula der Wilhelm-Knapp-Schule (WKS) Weilburg von den Vertretern beider Handwerks-Innungen ihren Gesellenbrief überreicht.

„Was wird in den nächsten Jahren auf Sie zukommen? Wie wird sich ein Arbeitsplatz im Handwerk entwickeln?“ Mit den beiden Fragestellungen eröffnete Schulleiterin Dr. Ulla Carina Reitz die Freisprechungsfeier und wagte dann gleich einen Ausblick in die Zukunft. Mit Macht scheine unsere Regierung die Digitalisierung voranzutreiben und jeder spräche von Industrie 4.0. Doch was heißt das eigentlich und was verberge sich dahinter, fragte die Oberstudiendirektorin. Jeder würde etwas anderes darunter verstehen. Angelehnt an das Prinzip der Industrie 4.0 bedeute dies, dass Abläufe und Arbeitsprozesse im Handwerk zunehmend digitalisiert würden. Was vorher Menschen erledigt haben, wird zukünftig ein Computer und irgendwann wahrscheinlich ein Roboter übernehmen, prognostizierte die Schulleiterin. „Neben dieser digitalen Welt gibt es aber eine wirkliche Welt, die wir nie vernachlässigen sollten. Daher möchte ich Ihnen, liebe Junggesellen, an dieser Stelle ganz herzlich gratulieren und alles Gute für Ihren Lebensweg in diese digitale Welt wünschen!“, gab Ulla Carina Reitz den Junggesellen mit auf den Weg.

Ihr besonderer Dank galt allen Beteiligten und Institutionen, die an der dualen Ausbildung der zu ehrenden Junghandwerker beigetragen haben, insbesondere den Eltern, den Ausbildungsbetrieben, den Ausbildern, den unterrichtenden Lehrkräften der WKS und den Innungen. Erfreut zeigte sich Dr. Ulla Carina Reitz über die gelebte Kooperation und die offenen Gespräche zwischen den einzelnen Ausbildungsgliedern: „Danke dafür, dass wir miteinander und nicht übereinander reden.“

Am Ende ihrer Rede wiederholte die Oberstudiendirektorin ihre des Öfteren vorgetragene Bitte an die Absolventen, die Pädagogen nicht arbeitslos zu machen, sondern eine Familie zu gründen und für Kindersegen und damit für unsere Zukunft zu sorgen: „Die Handwerker brauchen Nachwuchs, Sie wissen, Sie werden die Führungskräfte von nebenan sein“, wandte sie sich abschließend noch einmal direkt an die Junggesellen.

„Die Grundlagen für die Digitalisierung gibt es im Handwerk“, griff Wolfram Uhe, der Obermeister der Metallinnung und Kreishandwerksmeister ist, das von Dr. Ulla Carina Reitz gelieferte Stichwort „Digitalisierung“ auf, aber er betonte auch, dass das Handwerk von der Individualität lebt und sich dadurch von der Massenproduktion unterscheidet. „Handwerk ist bodenständig, Handwerk ist kulturell und Handwerk ist individuell!“, unterstrich der Innungsobermeister und hob die guten beruflichen Perspektiven, die das Handwerk bietet, hervor. An die Junggesellen gerichtet sagte Wolfram Uhe: „Sie haben sich durch ihre Ausbildung eine Basis für eine erfolgreiche Zukunft erarbeitet.“

Jutta Golinski, die Geschäftsbereichsleiterin für Aus- und Weiterbildung der Industrie- und Handelskammer (IHK) Limburg, gratulierte im Namen der IHK den frisch gebackenen Junggesellen zu ihrer erfolgreichen Ausbildung. Auch sie ging auf die zunehmende Digitalisierung in allen privaten und beruflichen Bereichen ein und forderte die jungen Absolventen auf nicht stehen zu bleiben, sondern sich stetig weiter zu qualifizieren und fortzubilden. Doch Jutta Golinski unterstrich auch die Bedeutung der Familie in der heutigen Zeit. Als Geschenk hatte sie für alle Prüflinge einen Akkuschrauber mitgebracht.

Holger Lohr, der Obermeister der Innung Sanitär, Heizung, Klima, zeigte sich besonders erfreut über die ansteigende Zahl der Prüflinge im Bereich SHK. Mit 24 erfolgreichen Absolventen sei im Vergleich zum Vorjahr wieder ein Anstieg zu verzeichnen. Ihre Berufswahl sei die richtige Entscheidung gewesen, betonte der Innungsobermeister, denn heutzutage würden viele Handwerker erfolgreicher sein und finanziell besser dastehen als manche Akademiker. Auch er wünschte den Junggesellen alles Gute auf ihrem Berufs- und Lebensweg und dass sie dem Handwerk erhalten blieben.

Im Namen des Landrates und der Kreisgremien gratulierte der Kreistagsabgeordnete Helmut Peuser (CDU) den jungen Handwerksgesellen zur erfolgreichen Prüfung. „Es ist ein besonderer Tag, wenn man seinen Gesellenbrief bekommt“, wusste der gelernte Schreinermeister Helmut Peuser aus eigener Erfahrung zu berichten.

Im Beisein der beiden heimischen Landtagsabgeordneten Tobias Eckert (SPD) und Andreas Hofmeister (CDU) sowie von Stephan Gürtler (Vorstandmitglied der Kreissparkasse Weilburg) überreichten Innungsobermeister Wolfram Uhe und sein Stellvertreter Andreas Knetsch, der auch dem Prüfungsausschuss angehörte, gemeinsam mit den Klassenlehrern Andreas Bader und Frank Eckert sowie dem Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Stefan Laßmann den Metallbauern ihren Gesellenbrief. Im Anschluss daran verliehen Innungsobermeister Holger Lohr, Prüfungsausschussvorsitzender Friedhelm Jadatz und Stefan Laßmann in Kooperation mit den Klassenlehrern Stephan Diehl und Dr. Helmut Löhn den Junggesellen im Ausbildungsberuf Anlagenmechanik für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik den Gesellenbrief.

Beide Innungen zeichneten noch die Prüfungsbesten gesondert aus. Im Bereich der Metallbauer waren Johannes Kramer von der Herbert Arnold GmbH u. Co. KG in Weilburg sowie Simon Großmann, der seine Ausbildung bei der Firma Rudolf Schäfer in Merenberg absolvierte, die Jahrgangsbesten. Bei den Anlagenmechanikern für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik schnitten Jannik Ille von der Karl-Heinz Lewalter GmbH in Weinbach, Furkan Uzunöz, der seine Lehrjahre bei der Geis GmbH in Beselich – Obertiefenbach verbrachte, und Atthachai Lekhnog, der bei der Holger Bursky GmbH u. Co. KG in Beselich in die Lehre ging, am besten ab.

Die Junggesellen und ihre Ausbildungsbetriebe (in Klammern):

Metallbauer Konstruktionstechnik: Henrik Rudersdorf, Waldbrunn (Alois Rudersdorf, Waldbrunn); Rafael Bapst, Hünfelden (SW Metallbau GmbH, Limburg); Artur Foth, Dornburg (Dimitri Maier GmbH, Hadamar); Simon Großmann, Merenberg (Rudolf Schäfer, Merenberg); Maximilian Jorda, Elz (Josef Jeuck GmbH, Elz) und Lukas Weyhofen, Langenhahn (Rudolf Schäfer, Merenberg). Metallbauer Metallgestaltung: Christian Punga, Weilburg (Schmiedewerkstätte Markus Balbach e. K., Weilmünster). Feinwerkmechaniker: Johannes Kramer, Runkel (Herbert Arnold GmbH u. Co. KG, Weilburg); Nick Dengler, Hintermeilingen (Mühle Werner, Merenberg); Akos Eber, Weilburg (Mühle Werner, Merenberg); René Klaunzer, Weilmünster (Gerhard Schmidt, Weilmünster) und Christian Roth, Weinbach (Mühle Werner, Merenberg).

Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik: Joel Buchholz, Weinbach (Martin Metzler, Weilmünster); Tobias Rösner, Elz (Christian Doll, Elz); Dimitri Schwerdt, Runkel (Klum GmbH, Bad Camberg); Julius Steinmetz, Herschbach (Josef Jung GmbH & Co. KG, Elz); Christoph Stroh, Weilburg (Stefan Saal, Runkel); Mohamed Aoulad Haddou El Moussaou, Runkel (Bendel GmbH, Limburg); Daniel Beck, Villmar (Klum GmbH, Bad Camberg); Kim Breloer, Hadamar (EBS Heizungstechnische Vertriebs- und Montage GmbH, Limburg); Till Heß, Weilburg (Karl-Heinz Lewalter GmbH, Weinbach); Jannik Ille, Waldsolms (Karl-Heinz Lewalter GmbH, Weinbach); Murat Katik, Elz (EBS Heizungstechnische Vertriebs- und Montage GmbH, Limburg); Andre Kunz, Elz (Werner Kulbach, Elz); Atthachai Lekhnog, Elbtal (Holger Bursky GmbH u. Co. KG, Beselich); Maximilian Meuth, Bad Camberg (Thies GmbH, Bad Camberg); Niklas Müller, Weilmünster (Martin Metzler, Weilmünster); Can Öcal, Aull (Klum GmbH, Bad Camberg); Thomas Andreas Reuter, Brechen (Manfred Huth, Villmar); Andre Seith, Hadamar (Extern, ohne Betrieb); Philipp Spreng, Runkel (Stefan Saal, Runkel); Ferhat Ünal, Elz (Hüseyin Ünal, Hadamar); Furkan Uzunöz, Mengerskirchen (Geis GmbH, Beselich – Obertiefenbach); Jonathan Wern, Weilburg (Karl-Heinz Lewalter GmbH, Weinbach); Daniel Wiese, Diez (Olte GmbH & Co. KG, Hadamar) und Oguzhan Yorulmaz, Limburg (Hüseyin Ünal, Hadamar).