Polizei informierte über Unfallgefahren durch Alkohol und Drogen

Der „Kettcar-Parcours“ wurde einmal ohne und anschließend mit „Rauschmittelsimulationsbrille“

durchfahren. Dabei zeigten sich deutliche Unterschiede im Fahrverhalten der Schüler.

Im Rahmen der Verkehrspräventionswoche, die das Polizeipräsidium Westhessen durchführte, fand an der Wilhelm-Knapp-Schule (WKS) Weilburg ein Informationstag für künftige Führerscheinbesitzer und junge Fahranfänger statt, der sich rund um das Thema „Rauschmittel im Straßenverkehr“ drehte. In Kooperation mit der Notfallseelsorge Limburg-Weilburg verfolgte die Polizei das Ziel Jugendliche ab 17 Jahren für die Gefahren zu sensibilisieren, die durch Alkohol- und Drogenkonsum im Straßenverkehr entstehen und ihnen auch mögliche Folgen ins Bewusstsein zu rufen.

Der Auftakt des Verkehrspräventionstages fand in der gut gefüllten Aula der WKS statt. Dort konnte der stellvertretende Schulleiter Holger Schmidt Sebastian Härig vom Polizeipräsidium Westhessen, der das Projekt leitete, sowie dessen Kollegen begrüßen und gab einen kurzen Einblick den Ablauf und das Ziel der Veranstaltung.

In drei Vorträgen informierten die Polizisten die Schüler zunächst über verschiedene Arten von Drogen und deren Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit der Verkehrsteilnehmer. Im nächsten Präsentationsteil erhielten die Jugendlichen und jungen Erwachsenen einen Einblick in die persönlichen und strafrechtlichen Konsequenzen, die Fahrten unter Alkohol- und Drogeneinfluss nach sich ziehen, und schließlich berichteten Vertreter der Notfallseelsorge Limburg-Weilburg von den möglichen psychischen Auswirkungen, die tödliche Unfälle für Angehörige, Freunde und Mitschüler haben.

Im zweiten Veranstaltungsabschnitt konnten die Schüler mit Hilfe von Simulationen praktische Erfahrungen sammeln bzw. die Wirkungen spüren, die die Einnahme von Drogen oder Alkohol auf den Körper, das Sichtfeld sowie das Reaktionsvermögen hat. Durch eine „Rauschsimulationsbrille“ wurde die Wahrnehmung der Schüler so verändert, als ob sie unter Alkohol- oder Drogeneinfluss stünden. Beim Reaktionstest an der sogenannten „T-Wall“ ging es um die Überprüfung der Reaktionsschnelligkeit. Ein Kettcar-Parcours wurde zunächst ohne und anschließend mit Brille durchfahren, so dass die Teilnehmer die Unterschiede deutlich spüren konnten und im zweiten Durchgang manches Hindernis überfahren wurde, das zuvor kein Problem darstellte. Bei der Selbsterfahrung im Umgang mit Bällen ging es um Koordination und die Ausführung einfacher Handgriffe, die im nüchternen Zustand problemlos durchzuführen sind. Bei der Simulation mit der „Rauschmittelbrille“ ging jedoch mancher Griff ins Leere. An einem Stand informierten die Vertreter der Notfallseelsorge Limburg-Weilburg ausführlich über ihre Arbeit und standen für persönliche Beratungsgespräche zur Verfügung. Abschreckend wirkte schließlich das mitgebrachte „Verkehrsunfalldenkmal“, ein total zerstörter Pkw mit einem Kreuz, an dem für die Schüler noch weiteres Informationsmaterial auslag.

„Während die Fahrten und Unfallzahlen unter Alkoholeinwirkung gleichbleibend hoch sind, steigt die Zahl der Fahrten unter Drogeneinfluss, insbesondere in der Altersgruppe zwischen 18 und 24 Jahren, stetig an. Dieser Entwicklung versuchen wir durch das Verkehrspräventionsprojekt entgegenzuwirken“, nennt Sebastian Härig als primäres Ziel der Veranstaltung.

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