Zivilcourage ist heute eine vielfach geforderte Tugend. Aktiv gelebte Zivilcourage ist in unserer Gesellschaft jedoch oft noch Mangelware. Oft ist die Angst davor, sich selbst in Gefahr zu bringen, ein „Hemmschuh“ dafür, aktiv zu werden. Doch wie kann ich gewaltfrei eingreifen, ohne mich selbst zu gefährden?

Schülerinnen und Schüler der Wilhelm-Knapp-Schule (WKS) Weilburg aus dem Bereich Eingliederung in die Berufs- und Arbeitswelt (EIBE), dem Berufsvorbereitungsjahr (BVJ) und der Berufsfachschule (BFS) wurden nun in praktisches Training auf unterschiedliche Situationen vorbereitet, in denen Zivilcourage gefragt ist. Darin wurden ihnen Handlungswege aufgezeigt, wie sie in solchen Fällen reagieren können. Praktische Tipps für mehr Sicherheit und Eigensicherung waren dabei ebenso thematischer Inhalt wie das aktive Vorgehen gegen Diskriminierungen und Gewalt in Alltag, Beruf, Schule und Freizeit. Gleichzeitig dienten die Seminare aber auch der Gewaltprävention.

Organisatorinnen der Veranstaltungen waren Koordinatorin Marianne Diehl seitens der WKS und Bildungsreferentin Dorothee Valentin vom Jugendbildungswerk der Kreisverwaltung Limburg-Weilburg, das die Seminare in der Schulaula des Weilburger Bildungszentrums durchführte. In den Schulungen ging es unter der Leitung der beiden Dozentinnen Katja Leischner (Jugendkoordinatorin bei der Polizei Limburg) und Daniela Hirsch-Bluhm (Trainerin im Deeskalationsprogramm „Cool sein – cool bleiben“) für die Schülerinnen und Schüler darum, im Alltag offener zu ihrer Meinung zu stehen und auch im Umgang miteinander – beispielsweise bei Mobbing – Zivilcourage zu zeigen. Dadurch kann jeder einen kleinen Beitrag zur Überwindung des „Wegschauens“ leisten. Übungen zur Selbst- und Fremdwahrnehmung sowie das Kennenlernen der eigenen Stärken standen genauso im Blickpunkt wie die Entwicklung und das Vertreten des eigenen Standpunktes. In praktischen Übungen und Rollenspielen wurde das Wissen um die Zusammenhänge von Eskalationsprozessen geschult. Besondere Aktivität erforderte die Erarbeitung individueller Interventionsmöglichkeiten, ohne sich dabei selbst zu gefährden. Die beiden Dozentinnen vermittelten praktische Tipps für mehr Sicherheit, Selbstbehauptung und Eigensicherung.

Die verschiedenen teilnehmenden Schülergruppen der WKS zeigten sich in den Seminaren sehr offen und interessiert für die Thematik und nahmen die Hinweise und Hilfestellungen sehr gerne an. Entsprechend positiv waren auch die Resonanz und das Feedback der Schülerinnen und Schüler auf die Veranstaltungen.

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