Absolventen erbrachten zahlreiche herausragende Leistungen
Weilburg (tt). „Die Arbeitswelt braucht Sie. Sie sind gut ausgebildet und motiviert, um eine Arbeitsstelle in einem Unternehmen oder ein Studium in Angriff zu nehmen. […] Ich habe größtes Interesse, dass Sie aus Ihren Talenten und Ihrem Wissen etwas machen.“ Stefan Jeanneaux-Schlapp, der Abteilungsleiter der Fachschule an der Wilhelm-Knapp-Schule (WKS) Weilburg zeigte sich hocherfreut, 89 Staatlich geprüfte Betriebswirte feierlich verabschieden zu können und lobte deren Ausdauer und Engagement. In vier (Vollzeit) bzw. sieben (Teilzeit) Semestern hätten die Absolventinnen und Absolventen an der Wilhelm-Knapp-Schule gelernt, zugehört, studiert gemoodelt, gelesen, kombiniert, praktiziert, projektiert und – fügte der Abteilungsleiter augenzwinkernd hinzu – irgendwann auch kapiert. Besonders wichtig für die zukünftige Lern- und Lebenstüchtigkeit sei es, dass die Fachschulstudierenden in dieser Zeit eigenständig über den Stoff und das Gelernte reflektiert hätten, hob Stefan Jeanneaux-Schlapp hervor und fügte hinzu: „Ich bin überzeugt, dass dies ein wichtiger Beitrag zur Persönlichkeitsbildung, zur Steigerung der Eigenverantwortung und […] eine gute Grundlage für das Ausfüllen einer Arbeitsstelle oder eines Studiums ist.“ Nach bestandener Prüfung erginge es den neuen Betriebswirten nun wie einst Herakles in der griechischen Mythologie, der am „Scheideweg“ die Wahl zwischen „Tugendhaftigkeit“ und „Glückseligkeit“ hatte. Wie damals Herakles hoffe er, dass sich die Studierenden für den tugendhaften Weg entscheiden werden, „aber zwischendurch lasst es auch mal krachen“ und heute sei so ein Tag, an dem sie ihren Erfolg einmal richtig feiern sollten, schloss der Studiendirektor.
„Was soll ich Ihnen heute mit auf den Weg geben?“, fragte Schulleiterin Dr. Ulla Carina Reitz in die Runde. Sollte sie über lebenslanges Lernen und Weiterbildung reden? Aber die Staatlich geprüften Betriebswirte hätten bereits bewiesen, dass Sie dies besser als jeder andere verstanden haben, meinte die Oberstudiendirektorin und ergänzte: „Sie leben bereits ein Lebenskonzept, welches die Volkswirtschaft von uns allen fordert, da wir angeblich alle uralt werden und durch eine lange Lebensarbeitszeit dies finanzieren sollen bzw. müssen.“ In diesem Zusammenhang komme häufig die Frage auf: Ist das richtig was ich mit meinem Leben mache? Und so machte sich die Schulleiterin auch ihre Gedanken über den Sinn des Lebens. Dabei sei sie auf das Jugendwort des Jahres 2012 „Yolo“ gestoßen – eine Abkürzung für „You only live once!“ (Du lebst nur einmal). Dieses Motto sei in der Menschheitsgeschichte immer wieder aufgetreten und beziehe sich unter anderem auf das lateinische „Carpe Diem“ – das Fazit eines Gedichtes von Horaz. Es ist die Aufforderung, die knappe Lebenszeit heute zu genießen und nichts auf den nächsten Tag zu verschieben. Der Appell ist jedoch nicht, wie oft fälschlich angenommen, hedonistisch – nach dieser philosophischen Lehre ist das höchste ethische Prinzip das Streben nach Sinnenlust, also als Feiern ohne Ende – gemeint, sondern epikureisch. Auch hier stehe die Lust am Leben im Mittelpunkt, aber diese Lust wird nicht erreicht durch Feiern, sondern durch ein bescheidenes Leben und Wissen über die Welt und ihre Gesetze sowie des Verständnisses der eigenen Grenzen, erläutere Ulla Carina Reitz. „Vieles davon haben Sie ja schon ‚angestrebt‘ in Ihrer Schulzeit, in der Zeit Ihrer Ausbildung, jetzt, in der Weiterbildung und werden es sicherlich in Ihrem zukünftigen Leben noch pointieren: Sie leben dieses Konzept der Lust am Leben durch Bildung, also ganz klar den epikureischen Ansatz. Sie haben gezeigt, dass Sie Verantwortung für sich selbst, die Gesellschaft, unsere Welt und unseren Planeten übernehmen, eine Verantwortung, die Sie sich selbst auferlegt haben. Ich kann mit Bestimmtheit sagen, dass Sie sehr stolz auf sich sein können“, betonte die Schulleiterin.
Im Anschluss an die Zeugnisübergabe zeichnete Abteilungsleiter Stefan Jeanneaux-Schlapp gemeinsam mit den Klassenlehrern jeweils die besten männlichen und weiblichen Absolventen jeder Klasse aus, wobei insgesamt in dem Abschlussjahrgang zahlreiche hervorragende Leistungen erzielt wurden. In der Vollzeitklasse V 12 A erreichte Anna-Lena Diehl (Schwerpunkt Personalmanagement) einen herausragenden Notenschnitt von 1,1 und Carolin Thielmann (Schwerpunkt Personalmanagement) lag als Zweitbeste der Klasse mit 1,2 nur geringfügig dahinter. Ebenfalls das besondere Ergebnis von 1,1 hat Matthias Peter (Schwerpunkt Francise) in der Vollzeitklasse V 12 B geschafft und Verena Fink sowie Jennifer Handle (beide Schwerpunkt Francise) brachten es auf einen Notendurchschnitt von 1,2. In den zwei Teilzeit-Fachschulklassen waren Michaela Cuccu und Waldemar Fransen (beide Schwerpunkt Controlling) jeweils mit einem Mittelwert von 1,2 (Klasse FA 11 A) sowie in der FA 12 B Katrin Schäfer (Schwerpunkt Finanzmanagement) mit 1,2 und Daniel Zuber (Schwerpunkt Controlling) mit einem Schnitt von 1,5 am erfolgreichsten.
Außer ihren Abschlusszeugnissen erhielt ein Großteil der Absolventinnen und Absolventen noch Zeugnisse über Kenntnisse in „Berufs- und Arbeitspädagogik“ sowie Bescheinigungen über erworbene Kenntnisse im Bereich SAP (Systeme, Anwendungen, Produkte in der Datenverarbeitung), einer Software zur Abbildung von Geschäftsprozessen.
Die erfolgreichen Studierenden dankten den Lehrern der Fachschule für Wirtschaft für die besondere Unterstützung auf ihrem Weg zum Staatlich geprüften Betriebswirt. Besonderen Dank sprachen sie ihren Klassenlehrern aus und überreichten ihnen zum Abschied Geschenke.
Für ein angemessenes feierliches Ambiente bei der Verabschiedung sorgte nicht nur die herrlich geschmückte Schulaula, sondern auch das gekonnte Klavierspiel von Jannik Fink, einem Schüler der Jahrgangsstufe 11 des beruflichen Gymnasiums der WKS, der die feierliche Zeremonie musikalisch untermalte.
Klasse FA 11 A (Teilzeit, Klassenlehrerin Anke Greilich):. Kim Bentele (Breitenstein), Tina Burkhardt (Merenberg), Michaela Cuccu (Weilmünster), Janina Dettloff (Wetzlar), Nadine Diel (Hundsangen), Jessica Dienstbach (Weilmünster), Christina Eisenhardt (Wetzlar), Nadja Feist (Weilburg), Waldemar Fransen (Leun – Biskirchen), Jessica Kutsche (Waldsolms), Jaclyn Löhr (Runkel – Dern), Alexandra Makstadt (Wetzlar), Julia Owtschinnikow (Hadamar – Niederzeuzheim), Victoria Partheil (Braunfels), Sandra Wagner (Schöffengrund) und Ramona Weber (Merenberg).
Klasse FA 11 B (Teilzeit, Klassenlehrerin Anke Greilich): Verena Bokelmann (Dreisbach), Angelina Eisel (Löhnberg), Florian Friedrich (Hüttenberg), Janice Korngiebel (Solms – Albshausen), Klaus Kron (Nauort), Annabell Müller (Solms), Frank Navratil (Waldbrunn), Sara Pacholek (Beilstein), Christian Pils (Seck), Katrin Schäfer (Weilmünster), Evgenij Stele (Elbtal), Daniel Stroh (Weilburg – Gaudernbach), Nilüfer Ulucay (Aßlar), Robert Weil (Braunfels – Tiefenbach) und Daniel Zuber (Weinbach – Freienfels).
Klasse FA V 12 A (Vollzeit, Klassenlehrerin Dorothea Schelke): Sascha Beckert (Weilburg), Jens Bußweiler (Neunkirchen), Anna-Lena Diehl (Breitscheid – Medenbach), Niklas Dienst (Weilburg – Odersbach), Paul Drommershausen (Leun), Stefan Erbe (Weinbach – Elkerhausen), Benjamin Funk (Waldbrunn), Jessica Ghosh (Herborn), Sabrina Hess (Weilburg), Florian Hoffer (Weilburg), Florian Hofmann (Schöffengrund), Marco Holzenthal (Elbingen), Jennifer Keller (Dornburg – Frickhofen), Miriam Ketter (Löhnberg), Christopher Lenz (Weinbach – Freienfels), Anna Leukel (Müschenbach), Ivonne Müller (Mengerskirchen), Lucas Müller (Westernohe), Natascha Muzica (Bad Endbach), Isabel Nier (Limburg), Olga Sophie Röder (Frankfurt), Johannes Schäfer (Nisterau), Isiana Schmidt (Weilburg), Marc Seelbach (Westernohe), Sebastian Stoll (Weilburg) und Carolin Thielmann (Weilburg – Kirschhofen).
Klasse FA V 12 B (Vollzeit, Klassenlehrer Thomas Magyar): Franziska Adami (Braunfels), Dana Althen (Wetzlar), Michelle Ayhanci (Weilburg), Nicola-Maurizio Babera (Limburg – Lindenholzhausen), Markus Bausch (Weilburg – Kubach), Karolina Bodemer (Merenberg), Belinda Dejanovic (Selters), Daniela Dürr (Schöffengrund – Laufdorf), Verena Fink (Weilburg), Jennifer Handle (Weilburg), Madita Hornig (Wetzlar – Nauborn), Timm Kahlert (Bad Nauheim), Sevtap Karasubasi (Weilmünster), Marvin Keller (Waldbrunn), Katja Kleine (Frechen), Dmitri Krahn (Weilburg), Wiebke Kräuter (Ehringshausen), Julia Kurz (Weilburg), Lukas Lederer (Wetzlar), Jan-Michael Lipkow (Kleinmaischeid), Andreas Meurer (Hadamar), Thomas Müller (Siegen), Ina Nikolenko (Wetzlar), Marina Ostapenko (Altendiez), Matthias Peter (Eschenburg – Eiershausen), Christof Schmitt (Hadamar) und Laura-Alksandra Stein (Solms – Burgsolms).
Weilburg, 19.07.2014