Im Rahmen des Politikunterrichts am beruflichen Gymnasium der Wilhelm-Knapp-Schule Weilburg (WKS) informierte Kapitänleutnant Dennis Knöll, der als Jugendoffizier am Standort Wetzlar tätig und als Referent für Sicherheitspolitik sowie Öffentlichkeitsarbeit der Bundeswehr zuständig ist, die Schülerinnen und Schüler des Politik- und Wirtschaftskundekurses der Jahrgangsstufe 13 über die deutsche Sicherheitspolitik und die Einsätze der Bundeswehr. Die beiden Politiklehrerinnen Doreen Große und Regina Hölzgen begrüßten zu Beginn der Veranstaltung den Kapitänleutnant und hoben den hohen Stellenwert der Sicherheits- und Außenpolitik für die Bundesrepublik Deutschland hervor.
Der Marineoffizier referierte über die Bedrohungen des 21. Jahrhunderts und die damit zusammenhängenden Aufgaben für die Bundeswehr in verschiedenen Auslandseinsätzen (Horn von Afrika, Kosovo, Congo, Sudan und Südsudan, Türkei) und im Speziellen über die Aufgaben und Rolle der Bundeswehr im Auslandseinsatz in Afghanistan.
Dennis Knöll betonte, dass bei allen Gefahren und Schwierigkeiten, die mit diesen Einsatz verbunden sind, doch bisher die „Good news“ bei weiten die „Bad news“ überlagern, jedoch würden die kleinen und größeren Erfolge (Eröffnung von Schulen, Bildungsprogramme für Mädchen oder die Unterstützung für Bauern) der rund 1400 vor Ort stationierten NGOs, politischen Organisationen und stationierten Gruppen, meist von den Medien vernachlässigt. Dabei stellte er aber auch heraus, wie unterschiedlich die Interessen der in Afghanistan agierenden Staaten sind. Jeder vierte Staat der Welt engagiere sich derzeit aus unterschiedlichen Gründen in Afghanistan.
In seinen Darstellungen bezog der Jugendoffizier die Schülerinnen und Schüler mit ein, so dass sich eine rege Diskussion entwickelte und viele Fragen beantwortet werden konnten. Die Frage eines Schülers, ob unsere Sicherheit auch am Hindukusch verteidigt wird, wurde von den Veranstaltungsteilnehmern unterschiedlich und in einer großen Bandbreite diskutiert: Während ein Schüler beispielsweise meinte, die Bundeswehr verteidige dort eigentlich nur wirtschaftliche Interessen, äußerte ein anderer die Ansicht, dass es sehr wohl erstrebenswert sei, dass unsere gelebte Freiheit auch jedem anderen Menschen zusteht und es selbstverständlich ist, für diese einzutreten, notfalls auch mit militärischen Mitteln.
Die Schüler fanden in ihrer abschließenden Bewertung den Vortrag lebhaft, aktuell, interessant und lebensnah. Kapitänleutnant Dennis Knöll habe die Problematik anschaulich näher gebracht. Und auch die beiden Lehrerinnen waren von dem Vortrag des Marineoffiziers sehr angetan, der mit vielen Inhalten über das politische System, die Interessen Deutschlands bei Auslandseinsätzen, die deutsche Rolle im Rahmen der internationalen Politik, einer realistischen Einschätzung der Aufgaben der Bundeswehr in Deutschland sowie in Afghanistan und mit den damit verbundenen Chancen und Risiken gefüllt war.