20 Jahre lenkte der Pädagoge erfolgreich die Geschicke an der Wilhelm-Knapp-Schule
Nach 20 Jahren an der Wilhelm-Knapp-Schule (WKS) Weilburg, in denen er als Schulleiter viel bewegt hat, verabschiedete sich Ottmar Seibold nun in den Ruhestand. Insgesamt kann der Oberstudiendirektor auf 35 Jahre im Schuldienst zurückblicken, in denen sich die Schullandschaft immer wieder verändert hat.
Über 100 Gäste, Kolleginnen und Kollegen, Ehemalige und Pensionäre, Vertreter der Wirtschaft sowie Repräsentanten des öffentlichen Lebens der Stadt und des Landkreises Limburg-Weilburg waren in die Aula der Wilhelm-Knapp-Schule zur „Abschiedparty“ des Schulleiters gekommen. Zur Eröffnung begleiteten Ottmar Seibolds Töchter Laura und Rabea am Piano und Saxofon mit dem Frank Sinatra Song „I did it my way“ eine Power-Point-Präsentation, die Stationen aus dem Schulleben des künftigen Ruheständlers zeigte.
In seiner – nach eigenen Worten – „letzten großen Rede in der Schule“ erinnerte der dienstälteste Schulleiter im Kreis Limburg-Weilburg an Erlebnisse und zentrale Punkte seiner 35-jährigen Dienstzeit. Der Leitgedanke zur Führung der Schule sei für ihn immer Menschlichkeit und Innovation gewesen. Er dankte allen Weggefährten und dem Kollegium, dass die Weiterentwicklung der Schule mit deren Hilfe so gut gelungen sei. Wörtlich sagte er: „Die WKS hat wieder eine gute Ausgangsposition.“
Ottmar Seibold hatte maßgeblichen Anteil an der Entwicklung der Wilhelm-Knapp-Schule mit vielen neuen vollschulischen Angeboten – wie zum Beispiel Fachoberschule, Berufliches Gymnasium, Fachschule für Wirtschaft – und dem Ausbau zum Kompetenzzentrum mit verschiedenen handwerklichen Gewichtungen, wie beispielsweise Anlagenmechaniker, Sanitär-Heizung-Klima, Dachdecker sowie Berufe des Handels und der Verwaltung. Das breit gefächerte Bildungsangebot der WKS reicht vom Hauptschulabschluss über den mittleren Bildungsabschluss bis hin zum Abitur, der Ausbildung zum „Staatlich geprüften Betriebswirt“ und der Hinführung zum Bachelor. So finden am Weilburger Bildungszentrum mittlerweile jährlich mehr als 600 Abschlussprüfungen statt.
Als Sprecher der Berufsschuldirektoren lobte Dieter Agel, der Schulleiter der Werner-von-Siemens-Schule Wetzlar, das innovative Wirken und das freundschaftliche Miteinander seines Amtskollegen, der sogar die Wichtigkeit der Berufsschularbeit im Hessen-Fernsehen öffentlich gemacht habe.
Landrat Manfred Michel (CDU) würdigte die vielen Verdienste und erfolgreiche Arbeit des scheidenden Schulleiters für die WKS und die Schullandschaft des Kreises und erklärte schließlich mit einem Augenzwinkern, warum er nicht mit Krawatte erschienen war: „Zu einer „Abschiedsfeier“ ist ein Schlips üblich, zu einer „Abschiedsparty“ wie dieser eher nicht.“ Der Vorsitzende des Schulausschusses, Joachim Veyhelmann, ging in seiner Ansprache auf die Schulentwicklungsplanung der beruflichen Schulen ein und lobte Seibolds Kompromissfähigkeit und das gute Miteinander .
Zahlreiche Gratulanten, darunter Weilburgs Bürgermeister Hans-Peter Schick (parteilos), Kreishandwerksmeister Wolfram Uhe, Innungsobermeister des SHK Holger Lohr, der Geschäftsführer des Landesinnungsverbandes der Dachdecker, Norbert Hain, Schulleiterkollegen sowie Vertreter der Industrie und Wirtschaft dankten Ottmar Seibold für sein vielfältiges Wirken und wünschten ihm auf seinem künftigen Lebensweg alles Gute.
Der Landtagsabgeordnete und ehemalige hessische Finanzminister Karlheinz Weimar (CDU) erinnerte an die vielen kreativen Ideen, die Ottmar Seibold entwickelte, um „seine“ Wilhelm-Knapp-Schule nach vorne zu bringen, und lobte die Ausdauer und Beharrlichkeit zum erfolgreichen Ausbau der Bildungsangebote am Berufsschulstandort Weilburg. Die Wilhelm-Knapp-Schule habe sich unter seiner Leitung positiv verändert. Seit 1990 haben sich die Schülerzahlen – bedingt durch die vielfältigen schulischen Angebote – nahezu verdoppelt.
Der leitende Schulamtsdirektor Markus Topitsch überbrachte die Grüße der Schulaufsicht und würdigte die weitblickende und erfolgreiche Arbeitsweise des scheidenden Schulleiters. Er freute sich, Seibold den Erlass des Kultusministeriums über die Erweiterung des beruflichen Gymnasiums mit der neuen Fachrichtung „Umwelt“ überbringen zu können. Seibolds Ehefrau Berga erhielt von ihm einen Blumenstrauß als Dankeschön für die jahrzehntelange Unterstützung der schulischen Arbeit.
Das Schulleitungsteam der WKS, angeführt vom stellvertretenden Schulleiter Holger Schmidt, bedankte sich gemeinsam mit den Mitarbeiterinnen des Sekretariats, den Hausmeistern und Reinigungskräften bei Ottmar Seibold für die sehr gute Zusammenarbeit und überreichte dem „Chef“ zum Abschied unter anderem ein Zeugnis, in dem das Wirken des künftigen Pensionärs mit hervorragenden Noten gewürdigt wurde. Zu den Geschenken gehörte auch ein von Schülern erstelltes Gemälde der Wilhelm-Knapp-Schule.
Der Personalratsvorsitzende Klaus Keilich würdigte die besonderen Verdienste um das gute Miteinander und hatte als besondere Überraschung des WKS-Kollegiums einen Leuchtturm als Anspielung darauf, dass Seibold den Ausbau der Schule zu einem „Leuchtturm“ eingeleitet hat. Die WKS solle als weithin sichtbares Zeichen auf das Wirken der Schule im Energie- und Umweltbereich hinweisen, weil für zukünftige Generationen Klimawandel und Umweltschutz immer größere Bedeutung gewinnt. Auch bei Ottmar Seibolds Ehefrau Berga bedankte sich der Personalrat mit einem Blumenstrauß. Im Verlauf der Abschiedsparty überraschte eine Bauchtanzgruppe mit orientalischen Tänzen die Gäste und trug zu einer heiteren Stimmung bei. Dem scheidenden Schulleiter und den vielen Gästen wird diese Verabschiedung in guter Erinnerung bleiben.
Dr. Andreas Böttig
Weilburg, 28. Januar 2011