Zu einer Abschiedsparty hatte Oberstudiendirektor Ottmar Seibold in die Wilhelm-Knapp-Schule eingeladen, aus der er als Schulleiter Ende Januar in Pension geht. Knapp 100 Kollegen, Ehemalige und Pensionäre, Vertreter der Wirtschaft sowie des Landkreises Limburg-Weilburg hatten mit einem Umweg über die derzeitige Baustelle in das alte Lehrerzimmer gefunden.

„I did it my way“ spielten Seibolds Töchter Laura und Rabea zu Beginn am Piano und Saxofon, und es hatte den Anschein, dass Seibold seine nach eigenen Worten „letzte große Rede“ unter dieses Thema gestellt hatte. Da gab es für den dienstältesten Schulleiter im Kreis viele Erinnerungen an 35 Jahre im Schuldienst, davon 20 Jahre an der Weilburger Berufsaus- und -fortbildungseinrichtung. Seibold hat maßgebenden Anteil an ihrer Entwicklung zum Kompetenzzentrum für Umwelttechnik mit verschiedenen handwerklichen Gewichtungen, aber auch für Handels- und Verwaltungsberufe, von der Hauptschule bis zum Bachelor finden dort jährlich mehr als 600 Abschlussprüfungen statt.

Von seiner Anfangszeit im Regierungspräsidium Mittelhessen berichtete Seibold. Ergänzung und Bestätigung lieferte Dieter Agel, Leiter der Werner-von-Siemens-Schule in Wetzlar, der Seibolds kreatives Wirken in der Schulleiterkonferenz hervorhob. „Wir haben hier ein gutes Netzwerk Schulen“ bestätigte Seibold. Ansonsten folgten die Gäste dem Wunsch Seibolds, auf ausführliche rückblickende Lobreden zu verzichten, allein Landrat Manfred Michel (CDU) erwiderte Seibolds Dank an den Schulträger mit launigen Worten und einem Präsent. Er war ohne Krawatte erschienen und erklärte dazu, warum: „Zu einer Abschiedsfeier ist ein Schlips üblich, zu einer Abschiedsparty wie dieser eher nicht“.

 

Eine lange Reihe von Gratulanten wünschte dem scheidenden Schulleiter alles Gute für den dritten Lebensabschnitt, darunter der Landtagsabgeordnete und ehemalige hessische Finanzminister Karlheinz Weimar (CDU) und Weilburgs Bürgermeister Hans-Peter Schick (parteilos). Dann begaben sich alle zum Büfett, zu dem Ottmar Seibold zuvor am Schluss des heiter-offiziellen Teils eingeladen hatte mit dem Trappatoni-Zitat „Habe fertig – Flasche leer“.

 

Von Dieter Nobbe

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